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Behandlung mit Ameisensäure

Nassenheider-Verdunster im Leerrahmen
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Nassenheider-Verdunster im Leerrahmen

Ameisen-, Milch- und Oxalsäure, alle drei Säuren kommen im Stoffwechsel eines Organismus vor. In geringen Mengen liegen sie überwiegend als Ionen vor. Bei unseren Anwendungen nutzen wir höhere Konzentrationen und es überwiegt die Säureform.

In der höheren Konzentration können sie einem Organismus schaden. Die Anwendung der 60%igen Ameisensäure über den Nassenheider-Verdunster führt zu einer Konzentration, die den Bienen nicht schadet wohl aber der Varroamilbe. Dass die Schadschwelle bei den beiden Organismen unterschiedlich hoch ist, liegt an Unterschieden im Stoffwechsel der beiden Organismen.

Unterschiedlich ist vor allem die Nahrung. Adulte Bienen ernähren sich überwiegend von Kohlenhydraten. Varroamilben ernähren sich von der Hämolymphe der Bienen und deren Streckmaden und Puppen. Die Hämolymphe enthält speziell während der Metamorphose viele Peptide und freie Aminosäuren. Diese stickstoffhaltige Nahrung muss abgebaut werden. Der Stickstoff-Stoffwechsel wird durch die Ansäuerung der Hämolymphe gestört.

Nassenheider-Verdunster mit Vlies in einer Leerzarge
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Nassenheider-Verdunster mit Vlies in einer Leerzarge

Nassenheider-Verdunster

In Deutschland ist die Kombination aus 60%iger Ameisensäure und die Ausbringung über den Nassenheider-Verdunster als Behandlungsmethode zugelassen. Wir empfehlen Ihnen als Anfänger diese Methode, da sie die richtige Dosierung der Ameisensäure garantiert. Wichtig ist, dass Sie sich an die Anleitung halten und einen Zeitraum der Anwendung von 10 Tagen nicht unterschreiten.

Es gibt unterschiedliche Varianten des Nassenheider-Verdunsters. Wir empfehlen den Nassenheider-Verdunster professional, da er einfacher und sicherer bei der Befüllung und zuverlässiger beim Einsatz ist. Unter die Wanne des Verdunster sollte ein Gittergewebe gelegt werden, um ein Verbauen mit Naturbau zu verhindern.

Zeitpunkt - zwei Anwendungen

Die Anwendung erfolgt zweimal. Das erste Mal unmittelbar nach der 2. Honigernte. Vor der Honigernte ist die Anwendung eines Wirkstoffes generell nicht zulässig. Bis zum Hochsommer steigt die Zahl der Varroamilben stetig an, sodass am ersten möglichen Zeitpunkt behandelt werden sollte.

Die zweite Anwendung sollte im September erfolgen. Die Anwendung sollte möglichst nahe an der Winterruhe liegen, andererseits aber so zeitig, dass die Außentemperatur noch über 12 °C liegt. Die zweite Anwendung ist immer sinnvoll, da die Völker als Folge einer Reinvasion neu infiziert sein können. Speziell als Folge der Räuberei während der Wintereinfütterung.

Anwendung

Der Nassenheider-Verdunster kann in einen Leerrahmen in das Brutnest gehängt werden. Heute üblich ist das Verfahren, eine Leerzarge aufzusetzen und den Verdunster oben auf die Rahmen zu stellen.

Der Nassenheider-Verdunster wird mit 200 ml 60%iger Ameisensäure gefüllt. Ein Docht wird eingesetzt. Auf die oberen Rahmen wird ein Stück Folie gelegt und darauf ein Vlies. Der Verdunster darauf gesetzt und über den Docht das Vlies mit Ameisensäure befeuchtet. In der Regel wird pro Tag 20 ml Säure verdunstet, sodass der Vorrat für 10 Tage ausreicht. Sie sollten nach etwa 5 bis 6 Tagen den Verdunster kontrollieren und gegebenenfalls nachfüllen. Liegt die Verdunstungsrate über 30 ml pro Tag, sollten Sie den Docht gegen eine kleineren austauschen.

Nassenheider-Verdunster professional
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Nassenheider-Verdunster professional

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Joachim Eberhardt

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