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Das Imkerjahr

Imkern kann man nicht gegen die Zyklen der Natur, sondern nur in Harmonie mit der Natur. Die Entwicklung eines Bienenvolkes ist abhängig von der Entwicklung des Trachtangebotes. Der Imker muss sich mit den Arbeiten an seinen Völkern orientieren. Alles unterliegt dem Jahreszyklus der Natur.

Die Abläufe in der Natur folgen nicht starr den kalendarischen Jahreszeiten. Die Entwicklung von Pflanzen und Tieren hängt vom Verlauf der Witterung ab. Damit gibt es auch keine festen kalendarischen Termine für unsere Arbeit an den Völkern. Jedes Jahr und jede Region zeigt eine unterschiedliche Entwicklung der Natur und damit der Tracht und der Entwicklung unserer Völker. Danach sollte sich die Organisation unserer Arbeit ausrichten und nicht nach festen Terminen aus dem Kalender.

In unseren Breiten gibt es einen deutlichen Wechsel der Jahreszeiten. In der Natur kann man dabei deutlich feinere Abstufungen erkennen als Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Für die gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel können zehn biologisch begründete phänologische Jahreszeiten beobachtet werden.

Frühtracht- und Spättrachtgebiete

Zur Orientierung kann man eine grobe Unterteilung in Frühtracht- und Spättrachtgebiete vornehmen. Viele Gebiete gehören als Tiefebenen zu den Frühtrachtgebieten. Daran orientieren wir uns auf den folgenden Seiten bei der Beschreibung des Imkerjahres.

Unsere Mittelgebirgsregionen sowie die südlichen Regionen mit Ausnahme des Rheingrabens sind meist Spättrachtgebiete. Hier beginnt der Frühling und damit Vegetationsperiode später. Meist gibt es einen verkürzten, kompakten Frühling, der schnell in den Frühsommer übergeht.

Schlehe (Prunus spinosa)
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Schlehe (Prunus spinosa)

Phänologische Jahreszeiten

Mit den ersten warmen Tagen im Februar oder März, dem Vorfrühling, steigt die Aktivität im Bienenvolk an. Das neue Brutgeschäft beginnt. Für den Imker bedeutet, dass die erste Kontrolle seiner Völker ansteht. Von nun an muss regelmäßig kontrolliert werden, was die Völker brauchen.

In April und Mai steigt das Trachtangebot und damit die Ressourcen der Völker deutlich an. Die Völker wachsen und brauchen mehr Raum. Für die Magazinimkerei bedeutet das, erst wird ein zweiter Brutraum aufgesetzt, dann folgt der Honigraum.

Meist kann im Juni der erste Honig geerntet werden. Einige Völker haben sich so stark entwickelt, dass sie sich teilen wollen und das Schwärmen vorbereiten. Um das zu verhindern, entziehen wir den Völkern Ressourcen, indem wir Ableger bilden und Honig ernten.

Bei guter Tracht gibt es im Juli eine zweite Honigernte. Ende Juli oder Anfang August gibt es einen Wendepunkt für die Völker der Frühtrachtgebiete. Die Völker bauen nicht mehr, die Entwicklung stagniert. Es ist Zeit für den Beginn der Wintereinfütterung und die Bekämpfung der Varroamilbe mit Ameisensäure.

Ab Ende Oktober oder Anfang November beginnt die Winterruhe. Der Imker zieht sich zurück und stört die Völker während der kalten Jahreszeit nicht.

Joachim Eberhardt

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