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Herbstdurchsicht

Im Herbst gibt es die letzte Möglichkeit für eine gründliche Durchsicht der Völker vor der Winterruhe. Stimmt etwas nicht, so ist jetzt die noch Zeit etwas zu retten. Noch ist es warm genug, dass Sie Waben im Volk ziehen können.

  • Wie stark ist das Volk und ist der Raum angemessen?
  • Ist das Volk gesund oder sehen Sie Anzeichen für eine Erkrankung?
  • Sind im für das Volk angemessenem Umfang Vorräte eingetragen?
  • Wie stark ist der Befall mit der Varroamilbe?
  • Haben Sie die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Völker im Winter angebracht und sind sie intakt?

Tragen Sie Ihre Beobachtungen in die Stockkarte ein!

Winterbienen und der angemessene Raum

Die Arbeiterinnen, die jetzt im Herbst schlüpfen, müssen als Volk den Winter überleben. Machen Sie eine Kontrolle: Wie viel Brut ist vorhanden? Schätzen Sie die Volksstärke für die nächsten Wochen ab. Wachsen wird das Volk nicht mehr, wenn die Königin in den nächsten Tagen das Eierlegen einstellt. Das Volk wird bedingt durch einen natürlichen Totenfall langsam schrumpfen. Der Totenfall wird geringer sein als im Sommer, da die Winterbienen länger leben. Ist der Raum angemessen oder zu groß? Wenn das Volk sich stark verkleinert hat, sollte der Brutraum auf eine Zarge verkleinert werden. Wenn der Raum zu groß ist, dann verbrauchen die Bienen zu viele Vorräte, um die Temperatur auf einem Minium zu halten.

Anzeichen für eine Erkrankung

Der Gesundheits- und Ernährungszustand der Winterbienen entscheidet zusammen mit ausreichenden Vorräten über die Chancen des Volkes, den Winter zu überstehen. Finden Sie tote Bienen im Volk oder Verschmutzungen? Bienen sind reinliche Tiere und koten immer außerhalb der Beute ab. Arbeiterinnen, die im Rahmen des natürlichen Totenfalles sterben, verenden außerhalb der Beute. Tote Bienen und Kotflecken im Volk sind daher immer ein Alarmzeichen und sollten für Sie ein Anlass sein, sehr genau nach den Ursachen zu forschen.

Futterwabe - halb gefüllt und verdeckelt.
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Futterwabe - halb gefüllt und verdeckelt.

Ausreichende Wintervorräte

Die Menge des im August im Rahmen der Wintereinfütterung gegeben Futters entspricht nie der tatsächlich eingelagerten Futtermenge. Es kann mehr oder weniger sein. Es kann in der Zwischenzeit bei schlechtem Wetter einiges an Futter verbraucht sein. Oder bei gutem Trachtwetter durch Spättrachten und mögliche Räubereien weiteres Futter eingetragen worden sein.

Sie sollten daher bei der Herbstdurchsicht den Umfang der Vorräte erneut kontrollieren. Ein Wirtschaftsvolk auf zwei Zargen sollte 18-22 kg Vorräte besitzen. Ein einzargiger Ableger sollte mindestens 12-15 kg eingelagert haben. Zur Orientierung: Eine vollständig gefüllte Futter- oder Honigwabe entspricht etwa 2,5 kg beim Zandermaß und 2 kg beim Deutsch Normal Maß an Vorrat. Je nach Region stellen die Bienen den Flugbetrieb im Oktober oder November ein. Auch Futter wird dann kaum noch angenommen. Wenn Sie die Vorräte ergänzen wollen, dann sollten Sie jetzt füttern.

Befallsstärke durch die Varroamilbe

Im Herbst endet die Brutphase der Völker. Ohne Brutzellen können sich die Varroamilben nur auf den Arbeiterinnen aufhalten. Alle Varroamilben befinden sich in der phoretischen Phase. Kontrollieren Sie den Befall mit der Varroamilbe und untersuchen Sie dazu das Gemüll. Schieben Sie für 4 oder 5 Tage die Bodeneinlage ein und werten Sie anschließend die Zahl der gefallenen Varroamilben aus. Finden Sie einen starken Befall mit der Varroamilbe, so sollten Sie Rat bei Ihrem Imkerpaten oder bei einem Bienensachverständigen (BSV) einholen.

So bald das Volk vollständig frei von Brut ist, sollten Sie das Volk einmalig mit Oxalsäure gegen die Varroamilbe behandeln.

Notwendige Schutzmaßnahmen im Winter

Die Fluglöcher wurden während der Wintereinfütterung durch Fluglochkeile eingeengt, um mögliche Räubereien durch Nachbarvölker zu unterbinden. Jetzt sollten zusätzlich Mäusegitter und Vogelnetz angebracht sein. Wenn sich die Bienen in die Wintertraube zurückziehen, können sie sich gegen eindringende Mäuse nicht wehren.

Um Attacken von Spechten oder Rabenvögeln abzuwehren, werden über die Beute Netze gespannt. Die Netze sollten nicht eng anliegen, sondern seitlich abgespannt werden. Die Beuten sollten insgesamt so verzurrt oder mit Steinen beschwert werden, dass die Böen von Winterstürmen sie nicht umwerfen oder auseinanderreißen.

Begriffe kurz und knapp

Joachim Eberhardt

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