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Fettkörper

Der Fettkörper ist charakteristisch für alle Insekten. Er ist das wesentliche Stoffwechselorgan der Insekten und Speicherort für Nährstoffe. Die Funktionen des Fettkörpers sind analog zu denen der Leber und des Fettgewebes von Säugetieren. In den Zellen des Fettkörpers werden Stoffe chemisch verändert - umgebaut, neu synthetisiert und gespeichert. Die Aktivität des Organs beeinflusst den hormonellen Status der Larve sowie der erwachsenen Biene und damit auch das Verhalten der Biene.

Anatomie

Bei der erwachsenen Honigbiene kleidet der Fettkörper das Abdomen (Hinterleib) aus. Es ist ein weiches, weißliches Gewebe, das nur einen sehr lockeren Zellverband bildet. Der Fettkörper bedeckt von innen die Rückenplatten (Tergite) und Bauchplatten (Sternite).

Das Organ besteht aus mehreren Lappen und wird von Hämolymphe umspült. Diese Form hat den Vorteil einer großen Oberfläche, sodass es zu einem intensiven Austausch der Stoffe mit der Hämolymphe kommt. Der Fettkörper passt sich in seiner Größe dem Bedarf an. Er schwillt an, wenn die Biene reichlich mit Nährstoffen versorgt wird. Er schrumpft, wenn die Biene von ihren Vorräten zehrt. Im Herbst lagern die Winterbienen Nährstoffe im Fettkörper ein und bauen sie vor allem im Frühjahr mit Beginn der Brut zur Produktion von Futtersaft ab.

Speicherorgan

Im Fettkörper werden Glykogen (Kohlenhydrat), Fette und Eiweiße gespeichert. Der Fettkörper ist in der Larve besonders stark entwickelt. Es sind die Vorräte, die während der Metamorphose gebraucht werden. Aus ihnen wird die erwachsene Biene (Imago) aufgebaut. Winterbienen besitzen zu Beginn des Winters einen besonders großen Fettkörper im Vergleich zu Sommerbienen.

Synthese

Fette kommen in der Nahrung der Bienen nur in Spuren vor. Um den körpereigenen Bedarf zu decken, muss die Biene Fette aus Zuckern synthetisieren. Dies geschieht im Fettkörper.

Im Fettkörper werden die fettähnlichen Vorstufen des Bienenwachses produziert. Seine Zellen produzieren höherwertige Fettsäuren und Alkohole, die im nächsten Schritt zu Estern verbunden werden. Daher erhöhen Baubienen ihren FettStoffwechsel, wenn Bedarf an Bienenwachs besteht ( z. B. Schwarmvorbereitung). Da sie dabei sehr viel Zucker verbrauchen, ist die Wachsproduktion im Wesentlichen auf die Zeit von April bis Juli beschränkt; der Zeiten mit ausreichender Tracht.

Joachim Eberhardt

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