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Varroa-Behandlung - Ameisensäure

Direkt nach der letzten Honigernte kann und sollte die Varroamilbe mit chemischen Wirkstoffen in den Wirtschaftsvölkern bekämpft werden. Der Einsatz des Wirkstoffs kann daher Ende Juli oder Anfang August beginnen. Ableger können bereits vorher mit Ameisensäure behandelt werden, solange von ihnen kein Honig geerntet wird.

In den Wirtschaftsvölkern ist im Hochsommer immer Brut vorhanden. Daher muss ein Wirkstoff gewählt werden, der auch in der Brut wirksam ist. Nach diesem Kriterium kommen nur Ameisensäure und Präparate auf Basis von ätherischen Ölen infrage.

Das Mittel der Wahl ist die 60%ige Ameisensäure, da diese organische Säure die Varroamilben und ihre Nymphenstadien direkt in den verdeckelten Brutzellen erreicht. Wird die Säure richtig dosiert, so werden die Bienen und ihre Brut nicht geschädigt. Ameisensäure bildet keine Rückstände weder in den Bienen noch im Honig oder im Wachs. Das ist ein großer Vorteil gegenüber vielen anderen Präparaten.

Varroabehandlung vs. Wintereinfütterung

Was soll zuerst geschehen - die Wintereinfütterung oder die Behandlung mit der Ameisensäure? Wichtig ist, dass die Völker nach der Honigernte nicht verhungern. Die erste Frage sollte also sein: Haben die Völker ausreichende Vorräte für die nächsten drei Wochen? Wenn ja, sollte sofort mit der Behandlung gegen die Varroamilbe begonnen werden. Jeder Tag, den Sie warten, ist ein Tag, an dem sich die Milben weiter vermehren.

Sind keine ausreichenden Vorräte in den Völkern, so muss zuerst gefüttert werden. Betrifft dies nur einzelne Völker, so kann eine gezielte Futtergabe mit 5 l Flüssigfutter pro Volk zur Überbrückung ausreichen.

Nassenheider-Verdunster

In Deutschland ist ausschließlich die Ameisensäure in 60%iger Konzentration zugelassen. Die Anwendung darf in Deutschland nur durch die zugelassenen Verfahren mit einem Verdunster (z.B. Nassenheider-Verdunster) erfolgen.

Wir empfehlen Ihnen die Verwendung des Nassenheider-Verdunsters. Er garantiert eine richtige Dosierung der Ameisensäure. Wichtig ist, dass die Dämpfe nicht zu konzentriert sind, um Bienen und Brut nicht zu schädigen. Andererseits darf die Konzentration nicht zu niedrig sein und muss konstant bleiben über einen Zeitraum von circa 10 Tagen. Bei kürzeren Einwirkzeiten ist nicht garantiert, dass die Milben in den verdeckelten Brutzellen erreicht und abgetötet werden.

Die Behandlung sollte zweimal durchgeführt werden, das erste Mal jetzt und eine Wiederholung im September, da die Varroamilben die Völker als Folge einer Reinvasion in der Folgezeit erneut infizieren können.

Im Hochsommer muss man bei der Anwendung auf die Außentemperatur achten. Bei Temperaturen über 25 °C sollten Sie Ameisensäure nicht anwenden. Es kann ein zu hoher Dampfdruck entstehen und die Säuredämpfe im Volk eine zu hohe Konzentration erreichen. Es kann zu Verlusten an Bienen kommen oder dazu, dass das Volk die Beute verlässt.

Gemüll - Bodeneinlage kontrollieren

Sie sollten die Effektivität Ihrer Arbeit überprüfen und den Zustand des Volkes testen. Legen Sie die Bodeneinlage ein paar Tage vor der Behandlung ein. Das Ergebnis ist der natürliche Totenfall der Varroamilbe. Während der Behandlung sehen Sie auf der Bodeneinlage, wie viele Milben erreicht haben. Beobachten Sie den Totenfall durch die Ameisensäure für circa 14 Tage. Alle verdeckelte Brut muss geschlüpft sein, bis Sie alle toten Milben finden können.

Nach etwas 2 Wochen setzt wieder der natürliche Totenfall ein. Testen Sie das! Wenn alles gut gelaufen ist, finden Sie keine Milben mehr.

Joachim Eberhardt

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