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Kerzenwachs - Reinigen des rohen Wachses

Kerze giessen
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Kerze giessen

Bei Rähmchen im Deutsch Normalmaß erhalten Sie pro Wabe etwa 80 g Wachs, bei Zander sind es etwa 90 g. Hoch gerechnet pro Volk können Sie im Jahr mit 1 kg Wachs zur Kerzenherstellung rechnen.

Nehmen Sie das Wachs so, wie es aus dem Schmelzer kommt, zur Kerzenherstellung, so bekommen Sie hässlich graubraune Kerzen, die schlecht brennen. Schwebstoffe verstopfen die Dochte. Die Flammen rußen und gehen bald aus.

Reinigung des Bienenwachses

Schwebstoffe müssen entfernt werden. Die Schwebstoffe sind Reste von Puppenhäuten, Pollen und Kot der Larven. Vereinzelt finden Sie Chitinteile im Wachs, die von erwachsenen Bienen oder dem Panzer einer Varroamilbe stammen.

Zum Entfernen der Schwebstoffe lässt man das Wachs heiß durch ein Filtergewebe gelaufen. Als Gewebe eignen sich alte Hand- oder Geschirrtücher. Wichtig ist, dass es feinfaserig ist und so den Schwebstoffen viele Anlagerungsmöglichkeiten bietet. Auch geeignet sind Filter, wie sie in Klimageräten verwendet werden. Wichtig ist, dass diese hitzestabil und nicht gebraucht sind.

HINWEIS Vorsicht beim Erhitzen von Wachs. Heißes Wachs fängt schnell Feuer. Wachs sollten Sie keinesfalls überhitzen, sodass es siedet. Wachs erhitzt man am sichersten mit einem Topf in einem Wasserbad. Brennendes Wachs nicht mit Wasser löschen!

Herauslösen der kalten Kerze
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Herauslösen der kalten Kerze

Aufhellen des Wachses

Bienenwachskerzen möchte man hell- oder goldgelb haben. Jetzt ist das Wachs noch dunkelbraun oder graubraun. Ursachen für die Färbung liegen in den Ablagerungen und den Verfärbungen durch eingelagerten Pollen. Das Material ihrer äußeren Hülle, der Exine, enthält fettlösliche Farbstoffe. Hinzu kommt ein mögliches Nachdunkeln des Wachses durch den Kontakt mit Eisen aus den zum Schmelzen verwendeten Töpfen.

Die Farbe des Wachses kann aufgehellt werden durch Wasserdampf, Säuren und Laugen oder Sonnenlicht. Sie können das Wachs in dünne Schichten gießen und für mehrere Wochen in die Sonne hängen.

Schneller geht es, wenn Sie das Wachs erhitzen und mit einer wässrigen Lösung einer Säure mischen. Sie können z. B. Säuren nehmen wie Ameisensäure oder Oxalsäure, die Sie als Imker bereits vorrätig haben. Tragen Sie unbedingt eine Schutzbrille und Schutzkleidung bei der Arbeit mit Säuren und Laugen!

Aufhellen mit Zitronensäure

Hier ist ein Rezept, in dem mit Zitronensäure, wie sie zum Entkalken von Haushaltsgeräten verwendet wird, gearbeitet wird. Für 5 kg Bienenwachs werden etwa 2 g Zitronensäure in 1 l Wasser gelöst. Bienenwachs und gelöste Säure werden auf etwa 85 °C erhitzt. Das Gemisch aus Wasser und Bienenwachs wird gründlich über einen längeren Zeitraum gerührt. Wasser und Wachs müssen in engen Kontakt kommen. Ein maschinelles Rühren wie bei der Kristallisation von Honig ist empfehlenswert. Achten Sie auf einen eisenfreien oder ummantelten Rührer. Zur Kontrolle kann man einen Holzstab in das heiße Wachs tauchen. Zieht man ihn heraus und lässt ihn kurz abkühlen, so kann man die Farbe des Wachses abschätzen.

HINWEIS Durch die Säure können feinste Schwebstoffe aus dem Wachs ausgefällt werden. Es ist daher sinnvoll, nach der Säurebehandlung das Wachs erneut durch ein Gewebe zu filtern. Lassen Sie das Wachs anschließend wieder ganz langsam abkühlen, damit sich enthaltenes Wasser unter dem Wachs absetzen kann.

Bienenwachskerzen aus eigener Produktion
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Bienenwachskerzen aus eigener Produktion

Joachim Eberhardt

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