Aroma nehmen wir als eine Empfindung, die durch die Kombination unserer Sinneseindrücke von Geschmacks- und Geruchssinn entsteht, wahr.

Die Zunge kann nur fünf Geschmacksrichtungen erkennen (süß, sauer, salzig, bitter und umami). Mit unserer Nase können wir mehr als vierhundert verschiedene Duftstoffe wahrnehmen. Die kombinierte Wahrnehmung, Aroma, entsteht, wenn wir beim Verkosten durch den Mund einatmen. Der Rachenraum steht in direkter Verbindung mit unserer Nase. Im Rachenraum erwärmen sich Aromastoffe und die flüchtigen Anteile steigen in unsere Nase auf. Durch diese Kombination von Geruchs- und Geschmacksempfindung können wir über zehntausend verschiedene Aromen unterscheiden.

Bei der sensorischen Bewertung von Honig sitzen Experten zusammen, die sich der feinen Nuancen im Aroma des Honigs bewußt sind. Sie haben Nase und Gaumen darauf trainiert, Honig zu bewerten. Ein Honig muss dabei die Grundvoraussetzung erfüllen und frei von Fremdgeruch und -geschmack sein. Die Säure darf nicht zu stark den Geschmack prägen. Honig darf keinen Rauch- oder Gärgeschmack besitzen. Letztere wären Hinweise auf Fehler bei der Honigernte und -lagerung.

Wichtig bei der Bewertung ist, dass ein Sortenhonig auch ein sortentypisches Aroma aufweist. Das Aroma von Beitrachten kann den Sortencharakter stören. Besonders bei Trachten mit einem milden Geschmack wie Raps kann eine Beitracht mit starkem Aroma den Eindruck des Sortenhonigs zerstören. Ein Sonnenblumenhonig mit Anteilen von Edelkastanie ist ein Problem, da das intensive Aroma der Beitracht das dezente Aroma der Haupttracht überdeckt. Das Ergebnis der organoleptische Prüfung ist dann, dass dieser Honig nicht als Sortenhonig bezeichnet werden darf. Daran ändert auch eine positive Pollenanalyse nichts.