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Kalt geschleudert

Etikett eines Honigglases
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Etikett eines Honigglases

Auf manchen Etiketten im Bio- oder Supermarkt wird mit dem Zusatz „kalt geschleudert“ geworben. Dieser Zusatz ist verwirrend, da er den Eindruck erzeugt, es gäbe auch „warm“ oder „erhitzt“ geschleuderten Honig. Dies ist aber nicht der Fall - Honig wird immer bei Raumtemperatur (ideal 25 bis 30 °C) geschleudert. Würde man die Waben vor dem Schleudern erwärmen, so würden sie in der Schleuder zerbrechen. Bei Temperaturen über 50 °C wird das Wachs weich und schmilzt bei weiterer Erhöhung der Temperatur.

Ein Erwärmen des Honigs zur Honigernte gab es im 19. Jahrhundert. Bei der Gewinnung des Seimhonigs wurde der Honig erwärmt. Ebenso bei der Methode, die gesamte Wabe, also Wachs und Honig, einzuschmelzen und dann in einem zweiten Schritt Honig und Wachs voneinander zu trennen. Beide Verfahren werden heute nicht mehr angewandt.

Das Deutsche Lebensmittelbuch sah in seinen Leitlinien bis zum Juli 2011 den Begriff kalt geschleudert als einen möglichen Zusatz auf Etiketten von Honiggläsern vor. Die Bezeichnung kalt geschleudert wurde aus den Leitlinien für Honig gestrichen und ist heute nicht mehr zulässig.

Dem Verbraucher ist der Zusatz kalt gepresst auf den Etiketten von Pflanzenölen, wie Olivenöl, als Kennzeichen für Qualität bekannt. Der Zusatz kalt geschleudert auf den Etiketten von Honiggläsern sollte unterlassen werden, da es nur vermeintlich ein Kennzeichen für Qualität ist.

Kalt geschleudert und naturbelassen sind eine Selbstverständlichkeit.

Begriffe kurz und knapp

Joachim Eberhardt

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