Die Varroamilben (Varroa) haben sich im Laufe der Evolution auf ihren Wirt, die Honigbiene (Apis), spezialisiert.

Körperform

Die flache, ovale Körperform ohne Ecken ist ideal, sowohl um eine Brutzelle kurz vor der Verdeckelung zu besiedeln als auch um sich zwischen den Sterniten (Abdominalplatten) der erwachsenen Biene zu verstecken. Die flache Milbe kann durch den schmalen Spalt zwischen Streckmade und Wand der Brutzelle hindurch krabbeln. Eine flache, zwischen den Sterniten versteckte Milbe kann nur schwer erkannt und kaum durch Putzbewegungen entfernt werden.

Physiologie

Die Varroamilbe hat reduzierte und gleichzeitig ideal spezialisierte Sinnesorgane, um ihren Wirt zu beobachten. Die Milbe hat feine Geruchs- und Geschmackssinne, die besonders sensibel auf die Botenstoffe, Kairomone, der Larven und Arbeiterinnen reagieren. Der zweite wichtige Sinn ist der mechanische Tast- und Vibrationssinn. Augen besitzt die Milbe nicht. Im dunklen Stock würde ihr ein solcher Fernsinn auch keine Informationen liefern.

Die Entwicklung von nährstoffreichen Eiern ermöglicht die vollständige Entwicklung des Larvenstadium noch in der Eihülle. Die verkürzte Entwicklungszeit ist eine Anpassung an die kurze Zeit der Metamorphose der Biene in der verdeckelten Brutzelle.

Verhalten

Die Varroamilbe hat den zeitlichen Ablauf ihres Verhaltens genau auf den Brutzyklus der Honigbiene abgestimmt. Sie sucht bevorzugt Drohnenzellen kurz vor der Verdeckelung auf. Die Phase der verdeckelten Brutzelle ist hier besonders lang, was ihren potentiellen Bruterfolg deutlich erhöht.

Die weiblichen Varroamilben werden in der noch verdeckelten Brutzelle begattet. Eine Vermehrung der Milben ist so auch bei einer anfänglich geringen Individuenzahl im Bienenstock gewährleistet.