Das Leben eines Bienenvolkes läuft zyklisch ab. Es ist in unseren Breiten eng mit den Jahreszeiten verbunden.

das Bienenjahr

Wichtigster Faktor ist dabei das Nahrungsangebot, die Tracht. Der Bien muss ökonomisch handeln. Ist viel Tracht vorhanden, muss das Volk dies ausnutzen. Die eingetragene Tracht wird in Wabenbau, Vermehrung und Vorräte umgesetzt. In einer trachtlosen Zeit muss er seine Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren, um keine Energie zu verschwenden.

Der Lebenszyklus des gesamten Bienenvolkes kann in trachtlose und Zeiten mit Tracht unterteilt werden. Parallel dazu kann man eine brutfreie Zeit und Zeiten mit Brut unterscheiden.

Hinzu kommt ein zyklisches Anwachsen der Individuenzahlen im Volk. Entsprechend der Trachtentwicklung in Frühjahr und Sommer passt das Volk die Entwicklung der Brut an. Hat ein Volk mit circa 15 bis 20 Tausend Arbeiterinnen überwintert, so kann ein stark entwickeltes Volk im Juni 50 bis 60 Tausend Bienen zählen. Entsprechend viele Eier muss die Königin legen, und entsprechend viele Brutzellen werden durch die Arbeiterinnen angelegt, versorgt und verdeckelt.

Winterruhe

Eine kritische Zeit für das Bienenvolk ist die Winterruhe. Honigbienen halten keinen Winterschlaf, aber das Volk reduziert seine Aktivitäten. Je kälter es wird, desto mehr zieht sich das Volk zusammen. Es bildet die Wintertraube. In ihrem Zentrum sitzt die Königin. Durch die Aktivität der Flugmuskeln aller Arbeiterinnen wird eine Mindesttemperatur in der Traube gehalten. Auch bei starkem Frost unterschreitet die Temperatur nie +20 °C.

Sind zu wenige Bienen vorhanden, um die Wintertraube zu bilden, dann kann die Temperatur in der Nacht auf Werte deutlich unter +20 °C abfallen. Dies ist eine tödliche Bedrohung für die Bienenkönigin und ihr ganzes Volk.