Start
Kapitel
Index
Glossar
Suche
Hilfe
Schnupperkurs
Blättern

Tanzsprache der Honigbiene

Um es gleich vorweg zu sagen, die Biene sieht nicht das, was wir sehen. Keine Biene sieht eine andere Biene tanzen. Die Biene sieht gar nichts, weil im Bienenstock ist es stock-finster.

Was wir sehen

Betrachten wir eine Wabe, so haben wir den Stock geöffnet. Wir sehen von oben auf eine Biene, die in einem typischen kreisförmigen Muster läuft.

Was die Biene fühlt und riecht

Die Bienen im Stock nehmen einander durch Vibrationen und direkten Kontakt wahr. Die Waben übertragen die Schwingungen des Bienentanzes. Bienen können in einem begrenzten Frequenzband hören.

Hinzu kommt als wichtige Information der Geruch, den die Bienen an den Blüten aufgenommen haben. Haare und der aufgenommene Pollen sind getränkt mit dem Duft der besuchten Trachtpflanze. Die heimkehrenden Bienen geben freizügig den Inhalt ihrer Honigblase ab, Trophallaxis - soziales Füttern. Zuckergehalt und Aroma sind wichtige Informationen, die durch den Inhalt der Honigblase übergeben werden.

Die Bienen können die Erinnerung an einen Duft speichern und den Duft in der Umgebung wieder finden. Kommt eine Sammelbiene mit einem bekannten Duft in den Stock zurück, so haben Versuche gezeigt, dass andere, erfahrene Sammelbienen sich erinnern können. Sie wissen noch, wo diese Trachtquelle war. Sie können sich Faktoren wie Entfernung und Richtung der Nahrungsquelle, Besonderheiten entlang der Flugroute sowie Farbe und Form der Blüten ins Gedächtnis rufen. Dadurch wird die Sammeleffizienz des Volks erhöht, da sie direkt die Quelle anfliegen können.

Joachim Eberhardt