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Windblütige Pflanzen

Spitzwegerich, Habitus und Blütenstand
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Spitzwegerich, Habitus und Blütenstand

Windblütige Pflanzen (anemophile Pflanzen) nutzen den Wind, um an arteigenen Fremdpollen zu gelangen oder ihren eigenen Pollen möglichst weit über Land zu transportieren. Vor allem Gräser haben diese Methode gewählt. Ihre Pollen werden in großer Zahl produziert. Sie sind leicht und staubförmig trocken. Oft besitzen die Pollen windblütiger Pflanzen Strukturen, die es ihnen ermöglichen weit vom Wind getragen zu werden. Die Narben sind klebrig und sehr gut geeignet, Pollen aus der Luft aufzufangen.

Der Nährstoffgehalt der Wind-Pollen ist gering und daher meist für Bienen nicht attraktiv, es sei denn es herrscht Nahrungsmangel. So werden Hasel und Schwarzerle von Bienen beflogen, obwohl es sich auch bei diesen Pflanzen um windblütige Arten handelt. Die Bienen müssen Feuchtigkeit mitbringen, um den Pollen überhaupt höseln zu können.

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) sollte eigentlich zu den insektenblütigen Pflanzen gehören, ist aber - quasi sekundär - wieder windblütig geworden. Seine Blütenstände ragen weit über die krautigen Blätter hinaus, so dass die Antheren dem Wind gut ausgesetzt sind. Auch der Wegerich wird von Bienen besucht und kann von ihnen bestäubt werden.

Werner Mühlen