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Ameisensäure

Von den zugelassenen Wirkstoffen gegen die Varroamilbe wirkt nur die Ameisensäure auch in der verdeckelten Brut. Die Wirkung besteht in einer selektiven Atmungshemmung und Übersäuerung der Milbe und ihrer Larvenstadien.

Um gegen die Varroamilbe wirksam zu sein, muss in der Stockluft eine Konzentration von 500 ppm an Ameisensäure erreicht werden. 500 ppm sind 0,05 %. Beeinträchtigungen der Bienen treten erst bei höheren Konzentrationen in der Stockluft auf. Ob eine ausreichende Konzentration in den Brutzellen erreicht wurde, sollten Sie nach Ende der Behandlung stichprobenartig durch Brutuntersuchungen kontrollieren.

tote Varroamilben nach Behandlung mit  Ameisensäure
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tote Varroamilben nach Behandlung mit Ameisensäure

Bienen besitzen eine größere Fähigkeit, die Säure im Organismus abzupuffern, und können sie schneller im Stoffwechsel abbauen als die Milben. Einzelne tote Bienen und Schäden im Brutnest sind nicht auszuschließen. Die Schäden bleiben aber im Umfang gering, solange nicht überdosiert wird. Hier gilt nicht Viel hilft viel., sondern Ein zu viel schadet.. Speziell Jungbienen in der Schlupfphase sind empfindlich gegen die Dämpfe der Ameisensäure.

Die Konzentration (Dampfdruck) der Ameisensäure wird wesentlich von der Außentemperatur bestimmt. Die Mindesttemperatur für die Anwendung beträgt 12 °C. Nach einer Spättracht kann es zu Problemen mit der Wirksamkeit der Anwendung kommen, falls die Mindesttemperatur aufgrund kalter Nächte und geringer Tagestempertur Ende August / Anfang September nicht erreicht wird.

Bei Temperturen über 25 °C soll die Anwendung nicht erfolgen. Dadurch entsteht ein zu hoher Dampfdruck und im Volk wird eine zu hohe Konzentration erreicht. Es kann zu erhöhten Verlusten an Bienen kommen oder das Volk rettet sich und verlässt die Beute.

In Deutschland ist ausschließlich die Ameisensäure in 60 %iger Konzentration ad us. vet. zugelassen. Die 85 %ige Ameisensäure darf nur im Ausnahmefall, einem Therapienotstand, auf Anweisung und auf Rezept eines Tierarztes eingesetzt werden. Aufgrund der in Deutschland erhältlichen Bienenmedikamente ist ein Therapienotstand derzeit nicht angezeigt.

Werner Mühlen

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