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Bienenweide

Blutweiderich (Lythrum salicaria)

wissenschaftl. Name: Lythrum salicaria
weitere, regionale Namen: Gewöhnlicher Blutweiderich, Blutkraut, Stolzer Heinrich
Standort:

Rabatten, Teichränder, feuchte Wiesen, alte Bauerngärten

Verbreitung der Art: natürlich vorkommende Pflanze,
Herkunft: Europa, Nordafrika, Westasien

Wuchsform - Habitus

Blutweiderich fällt durch seine Höhe und die kräftige, lilarote Farbe seiner Blüten auf. Es ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von zwei Metern und eine Breite von anderthalb Metern erreichen kann.

Der Blutweiderich besitzt ein Rhizom, das überwintert und aus dem im Frühjahr neue Stängel heranwachsen. Die Laubblätter sind schmal-lanzettlich bis oval.

Spross

Wuchshöhe: 50 cm bis 200 cm

Blüte

Der Blütenstand des Blutweiderichs ist ährenförmig und kann sich aus über hundert Einzelblüten zusammensetzen. Schaut man sich verschiedene Pflanzen der Art Blutweiderich an, so sieht man, dass es drei vom Aufbau unterschiedliche Ausprägungen der Blüten gibt:

  • Blüten mit langen Griffeln und kurz- und mittellang gestielten Staubblättern
  • Blüten mit mittellangen Griffeln und lang- und kurzgestielten Staubblättern
  • Blüten mit kurzen Griffeln und lang- und mittellang gestielten Staubblättern

Hinzu kommt, dass der Pollen unterschiedlich gefärbt ist. Langgestielte Staubblätter produzieren grüne und große Pollenkörner. Mittel- und kurzgestielte Staubblätter geben gelbe und kleine Pollenkörner ab.

Diese Heterostylie, unterschiedliche Längen von Griffel und Staubfäden, ist ein Mechanismus, der Fremdbestäubung sicherstellen soll. Zur Bestäubung kommt es nur zwischen gleich langen Griffeln und Staubblättern, also unterschiedlichen Pflanzen.

Blütenökologie / Bestäubungsökologie

Blütezeit: 2. Hälfte Juni bis 1. Hälfte September

Blütenform

Morphologie aus Sicht der Bestäubung

Nektar: reiches Angebot an Nektar
Pollen: mäßiges Angebot an Pollen
Pollenfarbe:
gelb  
wachsgelb  
grün-gelb  
grün  
grün  

Gifte und Wirkstoffe

Blutweiderich enthält das Glykosid Salicarin, Pectine, Harze, ätherisches Öl, reichlich Gerbstoffe und das Flavon Vitexin. Die Pflanze besitzt aufgrund der Gerbstoffe stark adstringierende, bakterizide und blutstillende Eigenschaften.

Als Heilmittel wurden die Blüten und der Wurzelstock des Blutweiderichs genutzt. Sie wurden bei Durchfällen, bei Ruhr und zur Blutstillung verwendet. Blutweiderich wurde wegen seiner blutungsstillenden Eigenschaften zur Heilung bzw. dem Verschluss von Wunden eingesetzt ,ebenso bei starken Monatsblutungen.

Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts wurde Blutweiderich zum Gerben von Leder verwendet. Holz und Seile wurden mit seinem Saft imprägniert, um Fäulnis im Wasser zu verhindern.