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Bienenweide

Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

wissenschaftl. Name: Helleborus foetidus

Die Stinkende Nieswurz ist eine ausdauernde Staude mit wintergrünen Blättern aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie verdankt ihren Namen dem unangenehmen Geruch beim Zerbrechen ihrer Wurzeln (foetidus bedeutet stinkend). Der Gattungsname Helleborus stammt vom gr. helein (Töten) und von bora, das Speise bedeutet und weist damit auf die Giftigkeit der Pflanze hin.

Standort:

lichte Wälder

Verbreitung der Art: natürlich vorkommende Pflanze,
Herkunft: Südeuropa, Westeuropa

Wuchsform - Habitus

Die Blätter sind handförmig mit einem Durchmesser von bis zu 30 cm. Sie sind bis 9-fach geteilt und abschnittsweise gezähnt.

Spross

Wuchshöhe: 30 cm bis 60 cm

Blüte

Der Blütenstand ist reichlich verzweigt. Die Blütenblätter sind in Staubblätter umgewandelt, die Kelchblätter übernehmen daher ihre eigentliche Funktion. Damit ist die Pflanze in ihrer Gesamtheit grün. Mit zunehmender Reife bildet sich am Rand der Kelchblätter ein roter Rand aus.

Die Früchte weisen einen hakigen Schnabel auf.

Blütenökologie / Bestäubungsökologie

Blütezeit: Anfang März bis Ende April

Blütenform

Morphologie aus Sicht der Bestäubung

Nektar: mäßig Nektar angeboten
Pollen: reiches Pollenangebot

Gifte und Wirkstoffe

Früher wurde der Wurzelstock der Stinkenden Nieswurz bei Diarrhoe, Menstruationsbeschwerden und als Wurmmittel verwendet. Heute ist der Einsatz jedoch wegen der Giftigkeit der Pflanze eingestellt.

Besonderheiten

Der Samen der Stinkenden Nieswurz wird vor allem durch Myrmekochorie (Transport durch Ameisen) verbreitet. Die Ameisen finden darin wichtige Nahrungsbestandteile, die sie dem Samen entnehmen und ihn dann wieder aus ihrem Bau hinaustransportieren, wo er anschließend gedeihen kann.

Die Stinkende Nieswurz ist frostgefährdet und benötigt zur Überwinterung ihrer Grundblätter eine hohe Luftfeuchtigkeit auf trockenem Boden.

Die Pflanze hat zudem einen Streukegeleffekt, das heisst, sie lässt ihre Samen auf besuchende Insekten hinabfallen, die diese dann weitertransportieren.